Blitzlichter aus meinem Leben ...

Kindheit

Wir Hartwigs wohnten 1927 im sogenannten Stöckerhaus des Johannesstiftes bei Spandau.

Ich berichte von einem Tag - an dem mein Vater als Redner zu einer Wahlveranstaltung in Berlin musste und ich als 11 Jähriger durfte mit! Vor der Abfahrt waren wir noch in dem Büro von meinem Vater welches sich auch im Stöckerhaus befand.


Alle drei auf der Fahrt nach Italien
Mein Vater sprach mit seiner Sekretärin Frl. Kundt. (Diese Dame war die Tochter des Generals und damaligen Oberkommandierenden der Bolivianischen Armee.) Für mich war das eine ganz tolle Geschichte. Vor unserm Haus wartete der Fahrer mit dem Auto meines Vaters, das noch mit der Kurbel zum Fahren bewegt werden musste.

Mein Vater
Bevor wir einsteigen sollten sausten zu unserer Verwunderung 6 - 7 Frettchen aus dem Motorraum ins Freie. Vor Erreichen des Wahllokals hörten wir schon Radau aus dem fast voll besuchten Lokal. Ich wurde in die vorderste Reihe gesetzt unmittelbar vor dem Rednerpult von dem aus mein Vater reden sollte. Bierflaschen gingen zu Bruch. Es herrschte ein Riesenkrach, ich hatte Angst und mein Herz tat weh. Als mein Vater zu reden anfing, wurde es immer ruhiger - im Saal und ich war stolz auf meinen Vater, der sein ganzes Leben als Arbeitersekretär der arbeitenden Bevölkerung gewidmet hat. Mein Vater war u. a. von 1920 - 1932 Reichstagsabgeordneter.



© Helmut Hartwig 2008 - [Stand: 26.10.2008]css