Emil O. Hartwig - Berlin-Steglitz

Was hat ein bloßes Denkprodukt mit der Wirklichkeit zu tun ?
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Denken heißt: sich in Gedanken die gegenständlichen/wirklichen 'Objekte' aller Art (zB. Lebewesen) in ihrem Zusammenhang und Zusammenspiel (funktionell) vorzustellen und mit ihnen alles Denkbare in Gedanken zu machen.-

So hat zB. Schopenhauer sich alle sichtbaren und fühlbaren Dinge (Die Welt) in ihrem Zusammenhang und praktischem Zusammenspiel genau angesehen und hat sich gedacht und geschrieben: Ich kann mir ein solches Weltall mit einer solchen Menschenwelt nur so als ewig bestehend vorstellen, daß da ein 'Wille zur Welt', ein Wille zum Bestehen und zum Erhalten dieser Welt existiert, der alles das bewirkt.- Dieser alles bewirkende und vermögende Wille Schopenhauers ist als ein reines Denkprodukt, als Ergebnis seines Denkens und Vorstellens, ungeeignet, der Wirklichkeit zu entsprechen.-

Auch andere Bezeichnungen als Wille würden da nichts helfen.- Die einzige Möglichkeit, durch Denkvorstellungen insofern etwas zu erreichen, ist, die Wirklichkeit so wie sie ist zur Kenntnis zu nehmen (wissenschaftlich zum Beispiel) und zu beschreiben.- Wir können die Welt und alles was mit ihr zu tun hat und zusammenhängt, uns so genau wie möglich vorstellen und beschreiben; aber wir können ihr nicht hinsichtlich etwaiger Grundlagen und Bestandsgründe durch denken, vorstellen, philosophieren, näher kommen.- Im Titel 'Die Welt als Wille und Vorstellung' dürfte die Welt als Wille unzutreffend, die Welt als Vorstellung aber zutreffend sein.- Im Übrigen ist Schopenhauer vielleicht der wirklichkeitsnaheste Philosoph überhaupt.

E. Hartwig, Bln., 3.3.2006.

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© Emil Hartwig 2006 - [Stand: 21.03.2006]css