Emil O. Hartwig - Berlin-Steglitz

Über Notwendigkeit im Allgemeinen und im Besonderen

Alles Anorganische verhält sich, gestaltet sich so, wie es die gegebenen Kräfte - auch die chemischen zulassen / erzwingen. Alles Organische verhält sich immer inaktiv / nicht handelnd / leidend, oder aktiv / wirkend / handelnd. IMMER MUSS ES SICH IRGENDWIE VERHALTEN. Denn es gibt für Organisches keine Lage, in der es frei sein könnte von inneren / äußeren - bzw. von beiden zugleich - Einflüssen / Notwendigkeiten. (Notwendigkeit / Schicksal / Fatum als überall und immer bestimmende Kräfte.) Die Notwendigkeit tritt in zahllosen Variationen auf. Z. B. wird Verführung oft als besonders starker Zwang angesehen. Alle Spielarten unserer Verhältnisse sind in irgendeiner Form Spielarten der universalen Notwendigkeit aller Dinge.

Was wir unsere Freiheit nennen, das ist unsere Anpassungsfähigkeit / Bewegungsfreiheit an die inneren / äußeren Zwangsläufigkeiten. Irgend etwas müssen wir jederzeit, auch ohnmächtig oder im Schlaf, tun. Immer m ü s s e n wir auf irgend eine Weise - auch 'untätig'- tätig sein. Wir können 'entscheiden', was wir nun zuerst, oder wie wir es tun wollen. Wir können das, was wir sowieso, tun müssen - dieses oder jenes - das können wir mehr oder weniger 'richtig' oder 'zutreffend' machen. Alles Organische braucht Bewegungsfreiheit nach Innen und nach Außen, sonst wäre es ja nicht lebendig. (Auch Anorganisches hat und braucht seine Bewegungsfreiheit.) Alle solchen Spielräume finden statt im Rahmen allgemeiner Naturnotwendigkeiten.

E. H a r t w i g, 22.9.2004.
 

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© Emil Hartwig 2006 - [Stand: 21.03.2006]css